Donnerstag, 31. Juli 2014

Florenz an einem Tag!

Ich möchte gleich einmal vorweg nehmen, dass es über Florenz so einiges zu berichten gibt. Es gibt  Bücher, nur über diese eine Stadt. So viel kann und will ich in diesem Blogbeitrag aber nicht schreiben. Ich möchte euch eher von unserem blauäugigen Tagestrip nach Florenz berichten, bei dem wir fürs Leben gelernt haben. 

Es war August 2010 (leider konnte ich betriebsbedingt nicht außerhalb der Hochsaison Urlaub nehmen). Wir waren schon einige Tage auf dem Campingplatz. Jeden Tag lagen die Temperaturen bei mindestens 30 Grad. Also hielten wir uns eher am Stand auf. 
Dann, endlich, kündigte sich ein etwas kühlerer Tag an. Also packten wir uns etwas Proviant ein und fuhren nach Florenz. 

Unser Weg führte uns zuerst an den Piazzale Michelangelo. Hier war natürlich kein Parkplatz frei, also wendeten wir und entdeckten nur wenige Meter weiter einen kleinen Parkplatz auf dem noch nicht einmal eine Parkgebühr erhoben wurde. Wir stiegen aus, gingen eine große Treppe hinauf und fanden und an der Basilica San Miniato al Monte wieder. Von hier aus hat man einen sagenhaften Blick über ganz Florenz, fernab von Trubel des Piazzale Michelangelo.

 Blick von Basilica San Miniato al Monte

Nachdem wir uns hier oben einen Überblick verschafft hatten, wollten wir nun in die Stadt. Während der Fahrt schaute ich in unserem Reiseführer nach einem Parkplatz. Einige standen zur Auswahl. Also suchten wir einen besonders Zentral gelegenen aus, gaben die Adresse ins Navigationssystem ein und fuhren ohne es zu bemerken, mitten in das für Autos gesperrte Zentrum von Florenz (was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten). 

Der Parkplatz war komplett belegt, also gondelten wir einige Straßen weiter und entdeckten direkt neben der Ponte Vecchio ein Parkschild. Erleichtert fuhren wir dieses an und staunten nicht schlecht, als wir die Preise sahen. 8€ für eine Stunde! Reinste Abzocke dachten wir und wollten gerade weiterfahren. Da kam der Besitzer des Parkhauses auf uns zu und fragte ob wir parken wollten. Wir winkten ab und meinten es wäre uns zu teuer. Der Besitzer lachte nur und meinte, es wird noch viel teurer, wenn wir nicht bei ihm parken. Wir befinden uns hier in einem Bereich nur für Anwohner, ob uns die Kameras nicht aufgefallen wären? Doch die waren uns schon aufgefallen, wir gingen aber davon aus, sie dienten der Sicherheit. Der nette Parkhausbesitzer erklärte uns dann, dass unser Nummernschild erfasst wurde und wir einen Strafzettel in Höhe von 90€ erhalten werden. Er könne uns aber als seine Gäste anmelden, dann bezahlen wir "nur" die Parkgebühr. 
Es blieb uns ja nichts anders übrig, also nahmen wir das Angebot an. Wir mussten aussteigen, dann kamen Ruck Zuck einige Italiener an und schoben unser Auto, ein Audi A6, mit eingeklappten Seitenspiegeln in eine winzige Parklücke. Das Auto blieb offen und die Schlüssel mussten wir dort lassen, falls sie umparken müssen. Bei näherer Betrachtung des "Parkhauses" fiel uns dann auf, dass dieses früher einmal eine KFZ-Werkstatt gewesen sein muss. Das Parkhaus war wohl lukrativer.  
Unseren Schlüssel mussten wir dort lassen, das war echt Irre. Mit einem wahnsinnig mulmigen Gefühl im Bauch, liefen wir dann über den Ponte Vecchio direkt ins alte Stadtzentrum von Florenz. 

Ponte Vecchio

Nachdem wir uns bereits einiges in der Stadt angeschaut hatten, begannen allmählich unsere Mägen zu knurren. Aber wie es in jeder mit Touristen überlaufenen Stadt so ist, gibt es viel Mist, für viel Geld. Irgendwann liefen wir in einer kleiner Seitenstraße an einem Restaurant vorbei. Auf dem Schild davor stand "Tourist-Menu 10€ p/P". Ich erinnerte mich zwar an den Hinweis aus dem Reiseführer, dass solche Menüs grauenhaft schmecken würden, doch wir hatten echt Kohldampf. Also gingen wir hinein, die freundliche Bedienung brachte uns sehr schnell das Menü (Pasta, Salat und ein Glas Wasser) und siehe da, es war wirklich gut. Natürlich konnte man hier nicht von einem Sternemenü sprechen, aber von guter Hausmannskost schon. Zufrieden und satt besichtigten wir noch etwas die Stadt, bummelten ein wenig und machten uns dann wieder auf zu unserem Auto. Voller Erleichterung fanden wir es wieder genau so vor, wie wir es zurückgelassen hatten. 

Im Nachhinein haben meine Eltern uns erzählt, dass es vom Piazzale Michelangelo einen 15-min Fussweg gibt. Wenn wir das mal vorher gewusst hätten.

Was habt Ihr in Florenz erlebt? Was sind eure Parkabenteuer? Wollt ihr Florenz auch mal besichtigen? ...? Ich freue mich über eure Kommentare.

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